Bericht aus dem Inselboten - November 1911

Am Montagabend gegen 7 Uhr wurden die Bewohner der Insel zum dritten Male innerhalb 36 Stunden durch Feuer- Alarm erschreckt. Diesmal war es im Westen in Süderende, wo der Abendhimmel durch eine Feuerbrunst gerötet wurde. Das Gewese des Besitzers Julius Beelendorf stand in hellen Flammen und gefährdete infolge des starken Windes auch benachbarten Gebäude durch Flugfeuer, doch gelang es dem tatkräftigen eingreifen der Westerländer Feuerwehr die Nachbargrundstücke zu schützen, während das Beelendorfsche Haus bis auf die Grundmauern niederbrannte. Zum Glück gelang es sämtliches Vieh bis auf ein Schwein vor dem Flammentode zu bewahren, sowie auch den größten Teil der Mobilien zu retten.

Der Besitzer erleidet trotzdem er bei der Westerlandföhrer und Amrumer Brandkasse das Gebäude versichert hatte, doch einen nicht unwesentlichen Schaden, da das Haus nicht auf den vollen Wert taxiert war; den Mobiliarschaden hat die Nordschleswige Kasse zu decken. Über die Entstehungsuhrsache des Brandes ist bisher nichts bekannt geworden. Die vom Osten der Insel zur Hilfe ausgerückten Wehren, kehrten teilweise unterwegs wieder zurück, da man ihre Hilfe entbehren konnte.

Danksagung

Nach dem soeben überstandenen Unglück, das uns so plötzlich überraschte, drängt es uns allen lieben Einwohner von Süderende, die uns so liebreich zur Seite gestanden, sowie sämtlichen Feuerwehren auf diesen Wege unseren herzlichen Dank auszusprechen.
Süderende, 30. Novbr. 1911.
Julius Adolf Beelendorf.