Bericht aus dem Inselboten - 1998

Süderende (pk) - Föhrs Feuerwehren jagen zur Zeit von Einsatz zu Einsatz, von Katastrophe zu Katastrophe. Gestern Nachmittag hatten sie eine "Pause" vom Ölunfall und wurden zum Großbrand der "Scheune" nach Süderende gerufen. Das reetgedeckte Restaurant brannte bis auf die Grundmauern nieder.

Um 15 Uhr wurde die Feuerwehr gestern Nachmittag alarmiert: "Es brennt in der Scheune!" In einer zur Zeit leerstehenden Ferienwohnung im Dachgeschoss - so die ersten Erkenntnisse - war ein Feuer ausgebrochen, das bald auf das ganze Haus ausbreitete. Neben der Süderender Wehr waren auch die Feuerwehren von Utersum, Oldsum, Borgsum, sowie die Wyker Wehr mit ihrer Drehleiter im Einsatz, doch die über 70 Feuerwehrleute konnten den alten Reetdachhof nicht mehr retten. Ein paar Möbelstücke konnten noch hinausgetragen werden, doch die Bewohner verloren fast ihre gesamtes Habe und ihr zu Hause.

Das ganze Dorf war auf den Beinen, verfolgte hilflos das schaurige Schauspiel, während Feuerwehrleute von allen Seiten her versuchten den Brand zu bekämpfen. Doch ohne Erfolg. Bis ins Erdgeschoss breiteten sich die Flammen aus, ein Giebel stürzte krachend ein, Rauch und Flammen waren selbst von der Nachbarinsel Sylt aus zu sehen.

Während der vordere Teil des Hauses noch ein altes Reetdach mit Haftbindung hatte, die Reetbündel lediglich qualmend abrutschten, war im hinteren Teil Drahtbindungen verwendet worden. Hier verbanden sich Reet und Dachstuhl zu einer qualmenden Masse und selbst eine Stunde nach Einsatzbeginn war es der Feuerwehr noch nicht gelungen, hier zum Brandherd vorzubringen. Die Feuerwehr ging gestern Abend davon aus, dass die Löscharbeiten die ganze Nacht anhalten würde.

Über die Brandursache konnten Polizei und Feuerwehr gestern noch keine Angaben machen, voraussichtlich am Donnerstag wird die Niebüller Kripo die Ermittlungen aufnehmen. Der Sachschaden beträgt nach ersten Schätzungen der Polizei mindestens 1,5 Millionen Mark.